Symposium 

 

Jiré Emine Gözen

Freitag, 15.45 – 16.30
„Von einer Sprache der die Worte fehlen“.
Zum Zusammenbruch und der Rückeroberung der privaten Welt im Kontext von Flucht und Migration

 

„Von einer Sprache der die Worte fehlen“. Zum Zusammenbruch und der Rückeroberung der privaten Welt im Kontext von Flucht und Migration. 

In „Wir Flüchtlinge“ schrieb Hannah Arendt 1943 davon, wie der Verlust des Zuhauses, der Sprache und der Vertrautheit des Alltags zu einem Zusammenbruch der privaten Welt führte. Shaun Tans „The Arrival“ reflektiert ebendieses: das Erleben der Sprachlosigkeit ob des Verlustes der vertrauten Welt. In diesem Beitrag soll die Suche nach Verbindungslinien zwischen den Worten Hannah Arendts und der wortlosen Welt Shaun Tans als Ausgangspunkt genutzt werden, um der Frage nachzugehen ob und wie über die Erfahrung des Verlustes der Heimat und die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des Ankommens gesprochen werden kann und was dies letztendlich auch für Kunst und Wissenschaft bedeutet.

 

Prof. Dr. Jiré Emine Gözen ist Professorin für Medien- und Kulturtheorie am Fachbereich Art & Design der University of Europe for Applied Sciences. Nach mehrjähriger kuratorischer und wissenschaftlicher Tätigkeit an Kunstinstitutionen in Japan (Mori Art Museum, 3331 Arts Chiyoda) widmet sie sich in ihrer Forschung der Übersetzung von medientheoretischen Konzepten durch Kunst und Literatur. Aktuelle Forschungsprojekte zu Biennalen in Japan als eine Form des kulturellen Erinnerns, Diskursen zu spekulativen Zukünften sowie Strategien der Mimikry in Populärkultur und Politik. Von 2019 – 2021 hat sie an der Kunsthochschule Berlin Weissensee als Co-Leiterin das Projekt „Ich seh’ was, was Du nicht siehst“ zu kritischer Diversität im Kunsthochschulkontext durchgeführt. Seit September 2021 ist sie Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für Medienwissenschaft.

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