Symposium 

 

Louise Rouse

Samstag, 14.00 – 14.45
Invisible Cities 

 

Invisible Cities

Louise Rouse wird über ihre aktuelle Forschung und die bevorstehende Ausstellung mit dem Titel „Invisible Cities“ (Unsichtbare Städte) sprechen. Diese Forschungsarbeit untersucht die Ästhetik und Räumlichkeit der Knotenpunkte von Supra-Gemeinschaften, die sich aus dem modernistischen Verständnis von geografischer Region oder Raum gelöst haben. Der Titel der kommenden Ausstellung lehnt sich an Italo Calvinos Roman von 1972 an und spielt auf die völlig unterschiedlichen Städte an, die man je nach Positionierung in Bezug auf Entitäten antreffen und beschreiben kann, die sich durch ihr sequenzielles Ensemble im Roman allmählich als „Venedig“ entpuppen.
Henri Lefebvre sagte in seiner Kritik am Staatssozialismus, dass „eine Revolution, die keinen neuen Raum hervorbringt, ihr volles Potenzial nicht verwirklicht hat“. Der Raum, wie er in Calvinos Unsichtbare Städte verstanden wird, stellt jedoch die Legitimität der Städte als diskrete Entitäten in Frage, was die von Lefebvre konzipierte Raumproduktion erschwert. Stattdessen werden Städte, wie in der objektorientierten Programmierung, zu Instanzen der Klasse „Venedig“, die durch einen Fluss zufälliger relationaler Eigenschaften instanziiert werden und potenziell unabhängig oder übereinander existieren.
 

Louise Rouse ist Künstlerin und außerordentliche Professorin für Bildende Kunst an der Temple University, Japan. Rouse wird derzeit vom japanischen Kulturministerium mit ihrer Doktorarbeit an der Tokyo University of the Arts in der Druckgrafik unter der Leitung von Michael Schneider gefördert. Rouse beschäftigt sich mit der traditionellen Druckgrafik, insbesondere mit dem japanischen Mokuhanga auf Wasserbasis und generativen intermedialen Technologien. Sie hat Workshops und Vorlesungen an der Royal Academy, dem Central St. Martins, der Tyler School of Art, dem PAFA, dem Berkeley Museum und verschiedenen Druckgrafikstudios in Westeuropa gehalten.
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