“Post-migrantische Gesellschaft im Kontext von Flucht und Vertreibung”

In Staaten, die auf universalistische Wohlfahrtsprinzipien ausgerichtet sind, wird über Migration gestritten, weil Migrant*innen dort als Trittbrettfahrer*innen gelesen werden können (Manow 2018). Über Migration entscheidet jedoch der Bundestag. Im Vorlauf der Bundestagswahlen im Jahr 2021 wird die Repräsentativät des Bundestagstages angezweifelt (Pates / Oguzhan i.E.): Es fehlten unter anderem Frauen, Migrant*innen, Atheist*innen, Arbeitslose, Prekarisierte, Menschen ohne Hochschulabschluss. Was für Konzeptionen der Zugehörigkeit werden dabei artikuliert? Wer wird als zugehörig gelesen, wer nicht? Wessen „Fehlen“ wird warum bemerkt?

Prof. Dr. Rebecca Pates lehrt als Professorin im Bereich Identität und Repräsentation an der Universität Leipzig. Sie wurde 2020 als Mitglied in die Academia Europae aufgenommen. Zuletzt hat sie (mit Julia Leser) das Buch „The Wolves are Coming Back. The Politics of Fear in Eastern Germany“ bei Manchester University Press veröffentlicht. Dieser Vortrag basiert auf einem Forschungsprojekt: Diversity und Bundestag. Eine funktionalistische Analyse von Diversitäts- und Repräsentationskonzepten zur Bundestagswahl 2021.